Jaco Pastorius

Interview von Marcel Frick mit Jan Jankeje über Jaco Pastorius am 04.04.1999 www.pastorius.de

Fragen zu Jaco Pastorius

1. Wie man immer wieder liest litt Jaco an Depression und versank immer weiter in seiner Drogensucht. Wie hast du ihn erlebt?

Also ich weiß nicht was eine manische Depression ist, aber Jaco hat sich was uns betrifft immer korrekt verhalten. Wenn man sich vorstellt, daß ein so grandioser Bassist wie Jaco Pastorius die Möglichkeiten nicht nutzen konnte, obwohl er mit den besten Musikern dieser unserer kleinen Welt wie Herbie Hancock, Tony Williams, Joe Zawinul zu spielen, hat das wohl seinen Grund gehabt. Jaco war sicherlich nicht einer der normalen MusikbefehlsempfÄnger, der bei Weather Report unter Joe Zawinul, der von seinen Musikern die totale Unterordnung verlangt hat, wohl seine Schwierigkeiten hatte. Jaco wollte sicherlich zu der im Moment gespielten Musik seinen musikalischen Beitrag freien Lauf lassen.Es gibt immer noch Musiker, die nicht glauben, daß der Bass die Musik macht!! Super Beispiele dafür sind alle jazzpoint Jaco CD's. Bireli Lagrene folgte dem Jaco zuverlÄssig auf Schritt und Tritt. Ja sicher ist das so. Solche Möglichkeiten, die Musik auszuleben, hatte Jaco wahrscheinlich nicht immer. Jaco ist das auch bewußt gewesen, denn er hat mir das auch in anderem Zusammenhang öfter erklÄrt: die Sache mit dem Bass: Der Bass macht die Musik!So und jetzt möchte ich die Bandleader sehen, die mit so einem Genius am Bass arbeiten müssen oder wollen! Klar gibts da Schwierigkeiten, Klar greift der Jaco zu Drogen, auch Alkohol, wenn man nicht verstanden wird. Aber das war nicht die Lösung. Da muß man mit der Zeit "manisch" werden. Oder? Wenn du dir nicht selbst helfen kannst, hilft dir niemand, auch hier bei uns und schon garnicht in den USA! Jaco als Yankee ist nur darum glaube ich aufgefallen, weil er sich die Drogensucht finanziell nicht leisten konnte. Er hatte nie Geld gehabt für seine Sucht. Andere Kollegen hatten mit dem manischen Verhalten keine Probleme, da sie genügend Geld hatten, um nicht aufzufallen. In den USA Koksen fast alle, ob Busineßtippen, ob Künstler oder Bankiers die sich das leisten können. Bei einem Musiker dieses Kalibers, wie es der Jaco Pastorius gewesen ist, ist der Drogenkonsum fast normal. (Davis, Baker, Parker, Getz, Hendrix, etc.) Auf jeden Fall taucht das Drogen-Problem öfter bei Musikern auf, welche wirklich was Neues in der Musik hervorgebracht haben. Es waren fast nie Interpreten! Dieser Drogen-Streß geht sicherlich an die Substanz! Bei Jacos vorletztem Europa-Konzert mit Bireli und Michael in Köln, (Anne Haigis ist auch anwesend gewesen im Publikum) ist Jaco vor dem Konzert sauber gewesen! Er hat sich bei uns entgiftet. Aber bei so einem Kokain Profi wie es Jaco war, hat das nicht mehr als 5-Minuten gedauert, um sich aufs Neue eine volle Nase zu besorgen. Eine sogenannte Linie. (Ich glaube das waren Spiralen) Und das alles per Blickkontakt. Die Typen sehen sich, und erkennen sich einfach nur per Blickkontakt, wer sich auf der Linie befindet. Plötzlich ist jemand aus dem Publikum sehr schnell ins Musikerzimmer gekommen. Das ist so schnell gegangen, ich habe nur einen weißen Schatten von einem schwarzen Menschen gesehen. Und das alles hinter mir, ich merkte nichts davon, was da hinten meinem Rücken gelaufen ist. Als der Jaco zu mir kam und zu mir "Papa" sagte, wußte ich, was da hinten innerhalb von wenigen Sekunden abgelaufen ist, und das vor dem Konzert!!!Wenn Jaco nicht "sauber" war, hat er mich "Papa" genannt. Ich habe Jaco in Stuttgart in der Reinsburgstrasse 104, wo ich noch ein kleines Jazzbüro unterhalte, 2 Mal von der Sucht "befreit", entgiftet "sauber" gemacht. Jaco wollte das auch. Das hat aber leider auch nichts mehr genützt! Schade. Man hÄtte sich zusammentun müssen, um professionell die Möglichkeiten zu überlegen und auszuarbeiten, wie man dem Jaco Hilfe leisten kann, mit allen Konsequenzen.

2. War Jaco für dich nur ein Bassist wie jeder andere, oder war er etwas Besonderes?

Als ich den Jaco zwei Mal für Europa-Tourneen mit Bireli Lagrene aus den USA holte, war mir nicht bewußt, daß der Jaco gleichzeitig ein lebendiger Bass-Mythos & altes Musiker Fossil war. Zur dieser Zeit war er 34 Jahre jung gewesen. Er war wirklich ein besonderer Bassist. Jaco hat immer grundsÄtzlich "richtig" gespielt. Diese musikalische Kraft und sein 1000% menschliches und bassistisches Charisma zeugten in Hallen von über XTausend Zuschauern nicht nur in Italien und Japan, daß er auch als Solo Bassist, imstande war, und das über eine Stunde lang, sein Publikum musikalisch zu unterhalten. Schon alleine die charismatische Optik von Jaco lösten bei dem Publikum Ovationen aus und strahlten eine unglaubliche Zufriedenheit aus. Jaco war kein Arschkriecher, er hat super Basketball gespielt, er hatte bei mir sehr gute Italienische Gemüsesuppen gekocht, wegen der Gesundheit, hat er gesagt. Außerdem hatte Jaco seine zwei Söhne über alles geliebt und er war ein super Arrangeur, Komponist und Bassist. (Waltz "Teresa", Ballade "Continuum", und Rock "Stuttgart Aria"). Jaco war für mich ein Bassist, der den E-Bass revolutionierte, und der erste E-Bassist welcher einen 100%igen rhythmisch melodiösen und erstmals HöRBAREN Bass zum Schwingen gebracht hat. Wenn du dir eine Aufnahme mit Joni Mitchel anhörst, bei dem der Jaco-Bass spielt , bekommst du das kribbelige Gefühl, wie dominant der Jaco instinktiv richtig spielt - er untermalt harmonisch und rhythmisch alles Hörbare in dem gleichen Moment wo gespielt wird - und alle schwimmen genüßlich auf Jaco's wunderbarem musikalisch-rhythmischem Timing und seinem breiten und durchtrainierten hörbaren harmonischen Rücken. In diesen "GewÄssern" wÄre ich auch gerne mitgeschwommen. Kaum jemand spricht so positiv über Jaco, weil viele keine Ahnung vom Baßspielen haben, ich meine die "Nicht-Bassisten".Leider ist diese Entwicklung des Baßspielens in dieser Richtung stehen geblieben, was deutlich die unerreichbare Größe von Jaco zeigt. Selten wagt sich jemand an Jacos Bassausdrucks-Material heran. Vielleicht Bireli Lagrene? Er hat solche FÄhigkeiten und ein fotographisches GedÄchtnis. Wenn da draußen in Deutschland oder sonstwo in der Welt doch jemand sein sollte, der sich mit dem Jaco-Baßspiel auseinandergesetzt hat und auf diesem hörbaren Bass-Fundamenten ein "neues" Basßspiel entwickelt hat, bitte melden! jan@jankeje.de.

3. Viele sagen daß er vom Umgang her ein schwieriger Mensch war. Welche Erfahrung hast du gemacht?

Jeder sogenannte gute Musiker ist ein "schwierige Mensch". Gute Musiker unter sich sind wieder nicht schwierige Musiker unter sich. Aber wenn du, wie das im Leben so ist, mit den musikalisch nicht guten Musiker arbeiten "mußt" wirst du automatisch schwierig, weil die Welt und die Musik die du empfindest, nicht so ist, wie die der nicht schwierigen Menschen. Soweit mein philosophischer Ausflug.Wenn Jaco zufrieden war, ist der nicht schwierig gewesen, diese Erfahrung habe ich auch bei mir gemacht. Bei mir, Bireli und Gerti hatte Jaco selten gemeckert. Ein Beispiel: VertrÄge mit Jaco Pastorius' musikalischem Konzept für die erste Tournee mit Bireli Lagrene in Europa exklusiv organisiert von meiner Frau Gertraud Jankejova beinhalteten den Vertragspunkt, (Paragraph 6) "die Jaco Pastorius Band wird auf der jazzpoint Tournee einen Jazz-musikalischen Schwerpunkt haben". Das bedeutet, Jaco, Bireli und Mr. X sollten "Jazzmusik" bei den bevorstehenden Konzerten spielen. Es wÄre kein Problem gewesen! Alle drei sind auch hervorragende Jazzer und Blues Musiker!! Zu dieser Zeit ist Bireli Lagrene bei unserem Label "jazzpoint records" exklusiv unter Vertrag gewesen, und darum wollten wir diese, doch ein wenig revolutionÄre Jazz Idee verwirklichen. Wir wollten den "Jaco Jazz" mit Jaco produzieren und auch verkaufen!! Bei den ersten Proben in Tirol, zehn Tage vor Beginn der Tournee hat mir Jaco deutlich angedeutet, daß er keine Jazzmusik auf dieser Tournee spielen möchte, er, der Jaco sei ein Rock'n Roll Musiker. Auch das Publikum erwartet das von ihm. Mich hat fast der Schlag getroffen! Die ganze Tournee ist auf den Begriff "Jaco Jazz" aufgebaut worden! Ich hatte einen Jazzschlagzeuger aus der Schweiz bestellt, müßte ich ihm die Tournee absagen, wÄre das Honorar voll zu bezahlen. Ich hÄtte daraufhin kurzfristig den ungaroösterreichischen Schlagzeuger von Falco "Thomas Böröcz" engagieren müssen. Für unsere Proben hatte Thomas Böröcz jedoch keine Zeit, da er sich selbst bei Proben zu Falco's neuem Programm befand. Thomas kannte die Musik von Jaco, hörbar auf der CD jp 1031 "Live in Italy" Thomas Böröcz hatte nicht für die ganze erste Jaco Tournee Zeit, nur insgesamt 16 Auftritte, darum habe ich meinen Stuttgarter Freund Michael Kersting für den Rest der Jaco Tour engagiert (3 Auftritte).Ich habe übrigens Michael Kersting schon zwei Jahre vorher nach England/Irland mitgenommen um mit Bireli Lagrene und mir, beim vom Goethe Institut organisierten Tournee, mitzuspielen. Somit kannten sie sich auch schon durch diese Tournee.

4. Was könnte der Grund sein daß Jaco, zumindest in Deutschland, bei den meisten Leuten in Vergessenheit geraten ist?

Ich glaube, daß Jaco selten in Deutschland zu hören und zu sehen war. Ein Konzert in Berlin Solo. Einige wenige Konzerte mit Weather Report (Stuttgart, Berlin?) und zwei Auftritte mit Bireli in Köln und Strassbourg - das ist eine magere Ausbeute. Ich glaube auch, daß sein Genie hier garnicht erkannt wurde. Er jedenfalls wÄre gerne hÄufiger in Deutschland aufgetreten. Er fühlte sich hier sehr wohl und bekannte gleich zu Beginn unserer Freundschaft, daß er seine Vorfahren in Deutschland gehabt hÄtte - vor ca. 300 Jahren im Elsaß. Eine Tour mit der Jaco Pastorius Band ist in Deutschland 1985 geplatzt. Grund: miserables Management, wodurch Jaco durchdrehte, und in Verona/Italien aus der zweiten Etage eines Hotels auf die Strasse sprang. Ich weiß das noch ganz genau, da ich Bireli Lagrene in Soufflenheim abholte und wir nach Mannheim zu dem angekündigten Jaco Konzert gefahren sind. Jaco ist leider nicht zur seinem Konzert gekommen. Er hatte sich bei dem Sprung auf die Strasse schwer verletzt. Stuttgarts Publikum hatten wir Jaco Pastorius 1985 auch für die Theaterhaus Jazztage angeboten. Der damalige Direktor dieses Hauses wollte ihn jedoch nicht haben! Solche Spielchen haben auch zu Jaco's Untergang beigetragen. Kaum jemand hatte hier Vertrauen zu Jaco und es kursierten Gerüchte "er sei unzuverlÄssig und fertig". Dem Stuttgarter Publikum blieb also Jaco Pastorius versagt (er war lediglich als Gast bei den Theaterhaus Jazztagen anwesend und obwohl Musiker ihn aufforderten, doch auf die Bühne zu kommen, lehnte er, ganz entgegen seinen Gepflogenheiten ab). Dafür lag ihm das Publikum in Italien zu Füßen. Die Italien-Konzerte waren das Grandioseste, was ich je erlebte! Meine Meinung hierzu: Die Italiener wagen auch was. Und die, die sich in der Kulturszene tummeln sind im allgemeinen nicht nur sehr kreativ und flexibel, sondern auch ein gewisses Maß an SpontanitÄt. Auch das Publikum lÄßt sich nicht von Meinungsmachern - wie in Deutschland üblich - beeinflussen.Im MÄrz 1986 haben wir im Melody Tonstudio in Stuttgart drei Tage für eine LP-Produktion aufgenommen.Titel- und Titelsong der LP "Stuttgart Aria". (Diese Aufnahmen dokumentieren die starken emotionalen Gefühle, die Italien-Tournee und alles was darum herum geschah). Gertraud Jankejová lag im Krankenhaus - Bandscheibenvorfall - Berufsrisiko bei über 40.000 km pro Jahr, Bireli lief mit Krücken durch einen schweren Autounfall, den er im Elsaß hatte. Jaco's Freundin "Teresa" war von Wien nach NYC zurückgeflogen und Jaco war sehr traurig darüber. Ich glaube nicht, daß viele von diesem gelungenen musikalischen Beitrag für die Deutsche/Euro/Image/Pop/Landschaft Notiz genommen haben, obwohl alle "wichtigen" Leute bemustert wurden. Was sind das schon für Namen. Der deutsche Schlagzeuger Peter Lübke ? Wer ist der ElsÄsser Bireli Lagrene? Wer ist Jaco Pastorius ? Und was ist das für ein Label jazzpoint ?(einige Presse-Kritiken aus dieser Zeit wollen wir jedoch noch im Anschluß vorstellen)

5. Inwieweit meinst du, hat er die Musik von heute beeinflußt?

Jacos Kompositionen sind einmalig! Er stellt den Fretles E-Bass-Sound so weit nach vorne, daß man aufgrund der Perfektion des Bass-Tons vergißt, daß die Melodie von der im Moment gespielten Komposition von einem E-Bass gespielt wird. "Continuum" einmalig. Jaco spielte einen, ich sage dazu: den "hörbaren Bass"! Mit dem Bass steht und fÄllt alles was in dem Moment der Aufnahme mit Jaco im Rahmen steht! Dann nicht zu vergessen Jaco's einmalige Bass-Solis. Ich habe sie zum Glück teilweise dokumentiert auf der jazzpoint CD jp 1032 "Honestly". Eine einmalige Baßaufnahme. Nur Bass und das 74 Minuten!! Jaco hat seine Musik so um den Bass arrangiert, daß man sie ohne große qualitative Verluste zu erleiden nicht interpretieren kann. Ohne Jaco keine Jaco Musik. Basta. Und die Kraft, die Jaco sicherlich in seine Produktionen investiert hat? Zum Beispiel der Einsatz von einer kleinen Big Band in Verbindung mit eine ganzen Schar von Steel Drums Musikern. Einmalig. Jaco hatte geplant eine seiner nÄchsten Aufnahmen nur mit Steel Drums und Bass aufzunehmen. Sicherlich eine seltsame und trotzdem gute Idee. Niemand benützt heute diese musikalische Klangverbindungen, es ist alles zu teuer geworden und nur mit Sampler und Synthesizer klingen die Arrangements einfach nicht so gut. Dazu brauchst du erstmal die einmaligen Musiker die Jaco aus den Vorschüssen von $ 60.000,- bezahlen konnte. Ohne guter Musiker keine gute Musik! (Hancock, Shorter, Thielemans, Brecker, McLaughlin) Nach den Proben, den Musiker-Honoraren und Studiokosten, hatte Jaco ein Minus von 10.000,- $ gehabt. Jaco erzÄhlte mir das so. Also nicht der beste finanzielle Start für seine Solo Karriere, wenn wir wissen, was an Gagen oder als Sideman (Weater Report) Honorare in den USA an die Musiker bezahlt werden. Jaco ist auch beim Arrangieren seiner Musik kein Kopierer/Interpret gewesen. Seine Kompositionen klangen nach Jaco. überall, wo und mit wem Jaco spielte, hat die Musik nach Jaco gerochen.

6. Was können deiner Meinung nach heutige Bassisten von Jaco lernen?:

Also wenn du mich so fragst, muß ich dir folgendes antworten. Jaco hat auch bei seinen größten musikalischen Höhepunkten nie was Materielles besessen. Sein Eigentum war die pure Hingabe an die Musik. Er hat in New York in einem kleinen Appartement von ca. 15 qm mit einem schwarzen Gitarristen gewohnt, (ich und Bireli waren dort) und ich glaube sein größtes Eigentum war seine erste selbstgeschliffene Fender Fretles Bass Gitarre 1963. Ich habe sie in meinen HÄnden gehalten. Ein Meisterstück. Wir, du und ich im Vergleich dazu haben alles Materielle, aber nicht die pure Musik. Die jungen Bassisten könnten von Jaco einiges lernen. Wie hoch ist Jaco mit seinem Erfolg gestiegen, und wie tief ist er gefallen?? Warum?? Niemand hat Jaco geholfen in seinen sehr schlechten Zeiten. Jemanden ins Krankenhaus abschieben ist ein Zeichen von totaler Gleichgültigkeit!! Als man den allergrößten E-Bassisten dieses Jahrtausendst musikalisch "ausgenützt" hat, waren sie alle da. Mit einem Krankenhausbesuch bei Jaco Pastorius im N.Y.C. Hospital kurz vor seinem Ende war ihm nicht damit geholfen wie sich gezeigt hat! Auf einen solchen Alibi- Krankenhausbesuch von etlichen Musikern hÄtte Jaco sicherlich gerne verzichtet. Das kannst du als junger Bassist von Jaco Pastorius lernen! Keiner hilft dir wenn du dir selbst nicht hilfst. Deine musikalischen Lehrer geben sich mit dir nur ab, weil sie dafür bezahlt werden. Hast du verstanden? Nur du selbst oder Gott können dir helfen wenn du in die Not abrutschst! So was Ähnliches kann jedem von uns passieren!

7. Dein schönstes Erlebnis mit Jaco:

Jaco Pastorius war weder musikalisches noch ein menschliches Schwein. Als wir mit ihm auf Tournee waren, vor allem mit seiner "Euro-Produzentin" Gertraud Jankejova, versuchten einige Jaco Pastorius aus dem jazzpoint-Vertrag auszuspannen. Was die und so...warum wir nicht ......Fuck you sagte Jaco immer zu den "großen" Managern und Abstaubern. Wenn ihr mit mir was machen wollt, dann nur über die Gerti, hatte Jaco immer gesagt. Jaco hatte volles Vertrauen zu Gertie gehabt und allen "Möchtegernen" den kalten und starken Rücken gezeigt. Das war mein schönstes Erlebnis mit Jaco Pastorius. Mit anderen Worten, ein Mann ein Wort. Auf Jaco war immer Verlaß!

8. Ist noch mit weiteren Jaco Veröffentlichungen von jazzpoint records zu rechnen bzw. gibt es noch Material:

Jaco wollte immer mit mir zu Hause, damals in Stuttgart in der Reinsburgstrasse 104 musizieren. In der Zeit standen bei mir 20 KontrabÄsse, und warteten auf ihre Auferstehung durch Berührung. Jaco hat sie alle durchgecheckt. Ich habe meistens bei unseren Jan/Jaco Sessions Kontrabass gespielt, Jaco hatte teilweise auch verdammt gut und sehr logisch meinen slovakischen Kontrabass in die HÄnde genommen, (2-KontrabÄsse Session) aber Jaco hat meistens seinen hellblauen Fender Fretles Bass eingesetzt. Weiter unser Freund Roland, eine damals sehr gute Rhythmusmaschine, die uns meistens per Kopfhörer bekleidet hat, und schließlich meine 4-Track Tonbandmaschine, welche unsere Musik immer schön getrennt im Quattro 4 Kanal aufgenommen hat. SelbstverstÄndlich habe ich darauf die Rechte um die Aufnahmen zu veröffentlichen, aber ich möchte diese Aufnahmen erst im nÄchsten Jahrtausend beim jazzpoint Label veröffentlichen. (Ich muß das Material nicht veröffentlichen!) Es sind insgesamt über 8-StundenArbeitsmaterial, davon ca. 2-Stunden für mich sehr interessant, die ich mit allen nur möglichen technischen Mitteln und Raffinessen bearbeiten werde, die mir zu Zeit zu Verfügung stehen. Die Zeiten für solche Experimente werden immer besser, nur gutes Material muß man haben. Jaco war zur diesen Zeit 34 und ich 33 Jahre alt. Eine für mich sehr interessante Geschichte. Ich kann sagen, daß Jaco Pastorius mein Privatelehrer für ein halbes Jahr gewesen ist und ich profitierte auch sehr musikalisch davon. Dann möchte ich eine Komposition von vielen von Jaco bei mir in der Reinsburgstrasse 104 komponierten Stücken für ein Arrangeur-Wettbewerb ausschreiben. Alter spielt keine Rolle. Die Komposition ist einmalig, und riecht nach Jaco. Dabei kommen sicherlich sehr schöne und sehr verschiedene Variationen raus. Mal schneller, mal langsammer, mal klassischer, mal poppiger denke ich. Man wird sehen. Eine Belohnung ist auch dabei, für den ersten Jaco Arrangement Preis sind € 1.000,- als Belohnung gedacht. Der Arrangeur wird nÄmlich mit dem besten Traum Musiker ins Studio gehen, wo dieses Stück u.a. aufgenommen wird und mit dieser Traumbesetzung auch eine komplette CD eingespielt wird. Ein genaues Konzept habe ich noch nicht. Dann habe ich noch einen schönen Konzertmitschnitt mit Jaco Pastorius und Mike Stern, den ich nur im Internet, wenn das mit den Rechten und mit der Technik so weit ist veröffentlichen werde. Außerdem gibt es noch einige noch nicht veröffentlichte Aufnahmen mit Bireli Lagrene und Jaco. übrigens: NÄhere Einzelheiten über das musikalische Schaffen von Jaco Pastorius, super Fotos, Erlebnisse, Probleme und voll mit unveröffentlichtem und sehr interessantem Musik Material von Jaco Pastorius soll als CD Rom im nÄchsten Jahr unten dem Titel: "jazzpoint Story of Jaco Pastorius" beim Reinsburg Music Verlag erscheinen. "Jaco, oder nicht Pastorius"




Jaco Pastorius und Jan Jankeje 1984 N.Y.C. im Restaurant "Wong"